Wer heute ein deutsches Buch aus den 50ern oder 60ern liest, staunt über scheinbar mühelos hingeschlonzte Bandwurmsätze, die eines Thomas Mann würdig gewesen wären. Das kann man genießen – es fällt vielen Menschen aber zunehmend schwer, diese Sätze auf Anhieb zu verstehen.
5 Gründe, warum ich besser bin als eine KI
Ich gebe es zu: Künstliche Intelligenz (KI) ist eine echte Bedrohung für mich als Texterin und Übersetzerin. Large Language Models wie ChatGPT oder auch DeepL sind schon ziemlich gut – und lernen in einem atemberaubenden Tempo dazu. Im Alltag benutze ich selbst DeepL bei Übersetzungen und mache das System damit noch besser. Ich schaffe mich also selbst ab.
Die wunderbare Welt der Fachbegriffe
„Gibt’s bei Ihnen vielleicht ein Leerrohr?“, fragte der Elektriker. Ich ließ mir das Wort auf der Zunge zergehen. Hm, ein Leerrohr. Dann fiel mir ein, dass ein anderer Handwerker mal (leider ganz woanders) ein ebensolches gelegt hatte: für eventuell später mal nötige Kabel. Der kluge Mann sorgt vor – mit einem Leerrohr!
Quali hat Prio
Einmal rief mich ein Kunde an: „Hey, sag mal, haste noch Kapa?“ Ich überlegte kurz – Kappa, der griechische Buchstabe? Oder die Sportklamottenmarke? Dann fiel es mir ein: Es heißt ja auch nicht mehr Choreografie, sondern Choreo, wie ich bei irgendeiner Casting-Show gelernt habe. Kapazitäten meinte er! „Kapa, ja klar, hab ich. Schieb rüber!“, rief ich lässig in den Hörer.
Verständlichkeit: Heute wichtiger denn je
„Nobody wants to read your sh*t“ heißt ein Buch des Schriftstellers, Drehbuchautors und Texters Stephen Pressfield. Dieser Satz mag für uns Schreibende etwas traurig sein – aber gerade wir wissen, dass er wahr ist. „Verständlichkeit: Heute wichtiger denn je“ weiterlesen
Storytelling: Warum es super ist
Schön, wenn man das umsetzt, was man lehrt. Oder wie es im Englischen heißt: practice what you preach. Das sollte selbstverständlich sein, ist es aber nicht. Ich zum Beispiel unterrichte Storytelling. Diese Seminare sind ziemlich beliebt, denn viele Marketing-Abteilungen denken sich wohl: Storytelling, das klingt irgendwie gut und vielleicht sollten wir das mal ausprobieren. Ich selbst habe aber gar nicht so oft Gelegenheit, Storytelling auch mal in der Praxis anzuwenden.
Trauerrede, Nachruf & Co.
Vor einiger Zeit habe ich einen Nachruf im geschäftlichen Umfeld geschrieben. Wenn jemand aus der Geschäftsführung, eine prägende Figur aus der Gründungszeit des Unternehmens oder aber ein langjähriges Teammitglied stirbt, ist es vielen Unternehmen ein Anliegen, diese Person zu ehren: mit einem Nachruf auf der Website, einer Information für die regionale oder Fachpresse oder aber – gemeinsam mit der Familie – einer Trauerrede.
Konsequent texten – jedenfalls meistens
„Entweder man lebt, oder man ist konsequent“, fand Erich Kästner. Das stimmt. Trotzdem geht es beim Texten oft darum, so konsequent wie möglich sein, sich selbst Regeln aufzuerlegen und die dann zu befolgen – unter dem Vorbehalt, dass man vielleicht doch mal abweichen und Kompromisse eingehen muss.
Es gibt nämlich gute Gründe für eine solche Konsequenz:
Wenn zwei dasselbe sagen
… hat es noch lange nicht die gleiche Bedeutung.
Immer wieder staune ich, dass Menschen glauben, Begriffe ganz klar definieren zu können. Kennen Sie das? Da streitet man sich einen ganzen Abend mit jemandem, nur um dann festzustellen, dass man die ganze Zeit dasselbe meinte.
Kurz ist Trumpf: Warum kurze Wörter besser sind als lange
Schon gewusst? Je kürzer ein Wort ist, desto wirkungsvoller ist es. Am stärksten sind einsilbige Worte. Davon gibt es im Deutschen zwar nicht so viele wie im Englischen, aber doch einige.
Ein Meister der kurzen, knackigen Wörter war übrigens Goethe. „Das also war des Pudels Kern!“ heißt es im Faust. Und nicht etwa: „Derartig war offensichtlich des haarigen schwarzgelockten Köters Wesen.“„Kurz ist Trumpf: Warum kurze Wörter besser sind als lange“ weiterlesen